Private Equity gilt als Goldgrube für Multimillionäre und Grossinvestoren – steht jetzt die Demokratisierung bevor?
Investitionen in privat gehaltene Unternehmen, Immobilien und Kredite bieten Pensionskassen und sehr Vermögenden hohe Renditen. Jetzt können sich Private beteiligen, doch ganz so problemlos ist es nicht.
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06.12.2022
Nzz.ch
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Bedenken Sie Folgendes:
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Im Jahr 1980 lag das Durchschnittsalter eines Unternehmens bei seinem Börsengang bei 6 Jahren, während es im Jahr 2021 bei 11 Jahren lag.
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1980 lag der durchschnittliche Marktwert eines Unternehmens bei seinem Börsengang (inflationsbereinigt) bei 105 Millionen Dollar. Im Jahr 2021 lag der mittlere Marktwert bei 1,33 Mrd. USD.
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Von 1980 bis 2000 gab es mehr als 6.500 Börsengänge. Von 2001 bis 2022 waren es weniger als 3.000.
Die Realität sieht so aus, dass viele Unternehmen die SPL-Methode (Stay Private Longer) anwenden. Anstatt Aktien an die Öffentlichkeit zu verkaufen, wenden sich diese Unternehmen an Risikokapitalfonds und den privaten Markt. Mit anderen Worten: Der Boom des frühen Unternehmenswachstums ist größtenteils den akkreditierten Investoren mit sehr hohem Eigenkapital vorbehalten. Dies hat zur Folge, dass der Zugang zu Qualitätsunternehmen für normale Anleger eingeschränkt sein kann.
Dank tiefen Zinsen und explodierenden Bewertungen hatte die Branche in den letzten Jahren grossen Erfolg. Das galt auch für die Aktienmärkte. Doch während die ganz grosse Party an den Börsen mit der Zinswende vorläufig zu Ende ist, erhalten direkte Investitionen in Unternehmen, Immobilien oder Kredite wieder mehr Aufmerksamkeit.
Verborgen ist Private Equity, weil es ein Geschäft von Profis für Profis ist. Kleinanleger konnten sich bisher nicht beteiligen. Das soll sich ändern. Anbieter wie iCapital, Moonfare oder Titanbay haben Plattformen aufgebaut und Technologien entwickelt, die auch Normalsterblichen Zugang zu den exklusiven Anlagevehikeln gewähren sollen.
Wenn Befürworter von einer «Demokratisierung» sprechen, ist das aber noch etwas weit hergeholt: Vorerst kommen nur Millionäre und «qualifizierte Anleger» in den Genuss dieser «alternativen Anlagen».
Fulminanter Erfolg
Exemplarisch für den Erfolg von Private Equity steht der fulminante Aufstieg der Zuger Partners Group. Sie konnte seit dem Börsengang im Jahr 2006 ihre verwalteten Vermögen auf heute 131 Milliarden Franken vervielfachen. Mittlerweile ist die Anlagespezialistin an der Börse mehr als doppelt so viel wert wie die Grossbank Credit Suisse.
Ein Ende des Wachstums sei auch im gegenwärtigen Zinsregime nicht abzusehen, glaubt Christian Wicklein, Co-Leiter Private Wealth bei Partners Group: «Privatanleger werden den Anteil Private Equity in ihren Portfolios erhöhen. Viele sind noch gar nicht beteiligt.»n können, um keine Kunden zu verlieren, die ihr Vermögen woanders anlegen. Verpassen Sie es nicht, Ihren Kunden die Anlagen zu bieten, die sie in einer wichtigen Anlageklasse suchen.